Theater spielen macht
Spaß. Man braucht aber kein Theaterintendant zu sein und keine wirklich gute
Schauspieler zu haben. Eine kleine Inszenierung eines Märchens oder eines Teils
des Märchens reicht aus, damit die Schüler möglichst kreativ mit Märchen
arbeiten.
Aufgabe:
Schauen Sie sich die zwei kleinen Inszenierungen an, die an dieser Station zur
Verfügung stehen. Sie sind Beispiele aus unserer Praxis. Dann schauen Sie sich
das Video aus unserer Praxis. Wählen Sie eine Szene von den Märchen „Dornröschen“,
Die Bremer Stadtmusikanten“ und „Der Froschkönig“ aus und entwickeln Sie Ihre
eigene Inszenierung.
- Verteilen sie die Rollen
- Schreiben Sie Dialoge
- Spielen Sie die Szene auf der Bühne vor
- Drehen Sie die Szene mit der Kamera (Videoaufnahme)
Szenen von Märchen zu inszenieren:
Dornröschen
[…] Das ganze Land
fiel in einen tiefen Schlaf. Um das Schloss herum wuchs eine Rosenhecke mit
vielen Dornen, deshalb nannte man im ganzen Land das schlafende Prinzessin
„Dornröschen“. Im Laufe der Jahre kamen viele Königssöhne, um Dornröschen zu
sehen, aber die Dornenhecke ließ sie nicht hindurch.
So vergingen 100
Jahre. Ein Prinz versuchte dann wieder einmal, zum Schloss zu kommen. Als er
zur Hecke trat, geschah ein Wunder: Überall zwischen den Dornen blühten Rosen,
und der Prinz konnte durch die Hecke geradewegs in den Schlosshof gehen. „Sie
öffnet sich ja für mich. Es ging ganz einfach. Ich bin mitten im Schloss. Alle
schlafen. Da ist der König, dort die Königin und da liegt Dornröschen.“ Die
Prinzessin war so schön, dass der Prinz sich niederbeugte und sie küsste. Da
schlug Dornröschen die Augen auf und lächelte. Der Prinz reichte der Prinzessin
die Hand und erzählte ihr, was passiert ist. „Mutter, wir sind erlöst! Die Zeit
des Schlafes ist vorbei. Der Prinz hat mich geweckt.“
Alle Bewohner des
Schlosses versammelten sich auf dem Hof und jubelten dem jungen Paar zu. Und
dann gab es ein Hochzeitsfest mit Musik und Tanz und Rosenduft.
Und wenn der Prinz und die Prinzessin nicht gestorben
sind,
dann feiern sie noch heute.
Die Bremer Stadtmusikanten
Es war einmal ein
Esel, der hatte ein Leben lang schwere Säcke geschleppt, aber als er alt war,
wollte der Mühler ihn nicht mehr haben. Da war der Esel traurig und machte sich
auf den Weg nach Bremen. Dort wollte er auf der Straße Musik machen. Unterwegs
sah er einen Hund. “Warum lässt du deine Ohren so hängen?”, fragte der Esel.
“Ich habe ein Leben lang meinen Herrn auf der Jagd begleitet”, sagte der Hund,
“aber jetzt bin ich alt und soll sterben. Deshalb bin ich von zu Hause weggelaufen.”
“Komm mit mir nach Bremen, dort machen wir auf der Straße Musik”. “Das ist ein
guter Gedanke”, sagte der Hund und ging mit.
Auf dem Weg nach
Bremen sahen sie eine Katze. Sie jammerte. “Warum jaulst du so?”, fragte der
Esel. “Ach, ich bin alt und kann keine Mäuse mehr fangen. Deshalb wollte mich
die Bäuerin im Wasser ertränken.”
“Du kannst doch die
schöne Nachtmusik machen”, meinte der Esel.
“Komm mit uns nach Bremen, da werden wir zusammen Musik machen.” Die
Katze ging gerne mit.
Die Tiere sahen bald
einen Hahn. “Warum schreist du so?”, fragte der Esel. “Ich bin alt”, sagte der
Hahn, “und deshalb will mich die Bäuerin morgen in die Suppe stecken.”
“Komm mit uns nach Bremen.”, rief der Esel.
Der Froschkönig
[…] Eines Abends saßen
der König, die Königin und die Prinzessin beim Essen. Da hörten sie plötzlich
vor der Tür ein Geräusch. Plitsch, platsch, plitsch, platsch!
Die Prinzessin
öffnete, sah den Frosch, erschrak fürchterlich und schlug ihm die Tür vor der
Nase zu. Der König merkte, wie aufgeregt seine Tochter war, und fragte, wer
draußen war. Da blieb der Prinzessin nichts mehr übrig, als von ihrem Erlebnis
mit dem Frosch zu erzählen: „Der Frosch hat mir meine Kugel aus dem Wasser
geholt und ich habe ihm versprochen, mit ihm zu essen und in meinem Bett mit
ihm zu schlafen“.
„Was du versprochen
hast, musst du auch halten“, erklärte der König und befahl seiner Tochter die
Tür zu öffnen. Da platschte der dicke Frosch in den Saal, sprang auf den Tisch
und quakte: „Ich habe Hunger. Ich habe Hunger.“ Die Königstochter blieb der
Bissen im Hals stecken, als der Frosch sich über die Speisen auf ihrem goldenen
Teller hermachte. Schließlich war er satt und quakte: „Ich bin müde, bring mich
in dein Bett!“
Die Prinzessin weinte
bitterlich, aber der König sagte: „Halte, was du versprochen hast!“
Da fasste sie den
Frosch mit zwei Fingern, trug ihn in ihr Zimmer und setzte ihn in eine Ecke.
Als sie im Bett lag, kam der Frosch angekrochen. „Quak, quak, quak! Heb mich in
dein Bett, oder ich sag es deinem Vater.“
Die Prinzessin wurde
so zornig, dass sie nach dem garstigen Frosch griff und ihn mit aller Kraft an
die Wand schleuderte. „So, jetzt bin ich dich endlich los“, rief sie und
schloss erleichtert die Augen. Aber was war das? Sie hörte eine Stimme:
„Königstochter, schau
mich an! Ich bin kein Frosch mehr, ich bin ein Prinz. Eine Hexe hatte mich
verzaubert, aber nun bin ich erlöst.“
Die Königstochter
konnte es nicht fassen. Vor ihr stand ein junger, schöner Prinz in goldenen Kleidern.
Er reichte ihr die Hand und fragte: „Willst du meine Frau werden und mit mir
auf mein Schloss gehen?“ S ie meinte zu träumen, aber dann lächelte sie den
Prinzen an und antwortete: „Ja, ich will deine Frau werden.“
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